Translation and the “Third Reich” II - Historiographic Challenges and Approaches

Andreas F. Kelletat

Auf der Suche nach einem Verschollenen

Das translatorische Handeln des Curt Sigmar GUTKIND (1896–1940) 

Um eine Geschichte des Übersetzens und Dolmetschens erarbeiten zu können, wird man sich u. a. mit einzelnen Übersetzer- und Dolmetschergestalten gründlicher befassen müssen: mit ihrer Sprach- und Topobiographie, ihrem translatorischem Œuvre, ihrer Vorstellung vom Sinn und Zweck ihres Tuns (z. B. Übersetzungspoetik), ihrem Agieren aus bestimmten Netzwerken heraus, ihrem Eingebundensein in politische, ökonomische, institutionelle, soziale Kontexte. Welche Entdeckungen sich aus solchem biographischen Recherchieren ergeben können und welchen theoretisch-methodischen Herausforderungen sich der Translationshistoriograph u. a. beim narrativen „Zusammenschweißen“ seiner Funde stellen muss, soll am Beispiel des bisher weithin unbekannten Übersetzers und Mitbegründers der modernen akademischen Übersetzer- und Dolmetscherausbildung Curt Sigmar GUTKIND dargestellt werden.

Andreas F. Kelletat, geb. 1954 in Hamburg. Nach Zivildienst ab 1977 Studium an der Universität Köln (Germanistik, Skandinavistik und Osteuropäischen Geschichte); 1982 Dissertation bei Walter Hinck zur Geschichte des Übersetzens im 18. Jahrhundert bzw. über Herder als Übersetzer. Seit 33 Jahren in der universitären Ausbildung von angehenden ÜbersetzerInnen und DolmetscherInnen (mit Deutsch als B-Sprache) befasst, zunächst an der Universität Vaasa/Finnland, seit 1993 am Germersheimer Fachbereich der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Zahlreiche übersetzungs-, literatur- und kulturwissenschaftliche Veröffentlichungen; seit 2006 auch fußnotenfreie bzw. literarische Texte (u. a. Kevin lernt Dolmetschen 

 

 

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